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  • Dorfprojekt Ambolobozokely

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Was macht Mad'Eole?

Mad'Eole - Wind in Madagaskar - steht für die Elektrifizierung ganzer Dörfer auf der Basis von lokal produzierter Windenergie und anderer erneuerbarer Energien.

Von einem Programm von 15 Dörfern im Norden von Madagaskar wurden bisher die Dörfer Sahasifotra, Ambolobozokely, Ambolobozobe und Ivovona in Betrieb genommen. 5'000 Menschen haben erstmals regelmässig Strom.

Vier weitere Dörfer bilden die zweite Etappe.

In den elektrifizierten Dörfern wurden neue Häuser gebaut, Kleinstgewerbe initiiert und der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft stark verbessert, weil Mad'Eole den Strompreis für alle Dorfbewohner erschwinglich macht und gleichzeitig den Unterhalt und den späteren Ersatz der Anlagen sicherstellt.

Strom macht Entwicklung möglich, wenn sich die Betroffenen selber stark dafür engagieren.

Aktuelles

Flash Oktober 2023

03-10-2023 Hits:346 Stefan Frey

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Flash Oktober 2022

25-10-2022 Hits:839 Stefan Frey

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Begleitbrief zum Flash 202310

Begleitbrief 202210 Flash 202210

 

Jahresbericht 2018

von Stefan Frey, Projektleiter

Überblick
Das Berichtsjahr 2018 ist geprägt von der ganzjährigen Präsenz des Schweizer Projektleiters vor Ort. Die Verstärkung des Teams wurde durch die elea Foundation for Ethics in Globalization ermöglicht und half, Mad’Eole gegenüber den institutionellen Partnern auf der Ebene des Energieministeriums in Madagaskar zur stärken. Allerdings konnte das Hauptziel, die Fertigstellung der Elektrifizierung von Joffre-Ville per Ende 2018, trotz grosser Anstrengungen nicht erreicht werden. Zu unstabil blieben die Verhältnisse im Dorf und im Land, wo die Präsidentschaftswahlen Ende 2018 für monatelange Blockaden sorgten.

Durcheinander bei den parastaatlichen Partnern

Das Berichtsjahr war einerseits von den Routine-Arbeiten in den vier bereits elektrifizierten Dörfern geprägt und andererseits durch den Weiteraubau in Joffre-Ville. Sämtliche über 200 Leitungsmasten – Kiefernstämme aus einer Plantage in der Nähe des Bergregenwaldes – konnten in das Dorf Joffre-Ville transportiert werden. Erwähnenswert dabei, ist die Tatsache, dass viele Stämme ein zweites Mal geschlagen werden mussten, weil durch den langen Unterbruch in den Arbeiten die bereit liegenden Masten zum Teil nicht mehr zu verwenden waren. Sie wurden durch die Gemeindeverwaltung der Bevölkerung zur Verfügung gestellt und in Holzkohle verwandelt. Die mit dem Aufstellen der Masten seitens des Pôle d’Investissement Concentré PIC beauftragte Firma liess uns nach den ersten Mustern im Stich und wurde nicht mehr gesehen. Am Ende des Berichtsjahres war der überwiegende Teil der von Mad’Eole zu leistenden Arbeit getan, die versprochenen Leistungen seitens des Staates blieben trotz vollmundiger Versprechen aus.

Präsenz des Projektleiters

Die durch die Stiftung elea Foundation for Ethics in Globalization (Zürich) ermöglichte Dauerpräsenz des Schweizer Projektleiters (nach dessen Pensionierung in der Schweiz) für das Jahr 2018 konnte trotz des in Joffre-Ville verfehlten Ziels für die Stärkung der Organisation genutzt werden. Mit einem neu erbauten Luxus-Hotel (Bungalow-Anlage am Indischen Ozean) 15 km ausserhalb der Stadt Diego-Suarez konnte so ein Wartungsvertrag für die Energieanlage (Solar/Diesel) abgeschlossen werden. Ausserdem konnte Mad’Eole das vorhandene System ausbauen. Damit kann ein Teil der lokalen Lohnkosten gedeckt werden. Ab 2019 wird sich der Projektleiter jeweils während ca. 3 Monaten vor Ort aufhalten und das Team weiterhin unterstützen.

Neuer Präsident, neue Minister, neue Plünderungen

Ende 2018 wurde mit Andry Rajoelina ein neuer Staatspräsident gewählt. Anschließend (März 2019) werden ein neues Parlament und ein halbes Jahr später die Bürgermeister neu gewählt. Die bisherigen Chef de Région werden durch Gouverneure ersetzt, welche vom Staatspräsidenten ernannt werden. Andry Rajoelina hat im Jahr 2009 den damaligen Präsidenten Marc Ravalomanana gestürzt und über vier Jahre (bis 2013) ein katastrophales Regime installiert. Es deutet nach der nun legitimen Rückeroberung der Macht nichts auf markante Veränderungen zum Guten hin.

Wirtschaftlich wird es darum gehen, die Tarifstrukturen auf eine dauerhaft größere Anzahl Abonnenten auszurichten. Diesbezüglich wurden entsprechende Modellrechnungen gemacht und es wurde beschlossen, die neuen Tarife ab 2018 schrittweise einzuführen.

Ausfall des Elektrikers

Der im Vorjahr schwer verunfallte Elektriker, Julio R., konnte nach zwei Jahren Rekonvaleszenz im Berichtsjahr seine Tätigkeiten im Team teilweise wieder aufnehmen. Allerdings ist sein Einsatzradius aufgrund der erlittenen Behinderungen eingeschränkt. Mit dem Engagement wird vorerst zugewartet.

Zusammenfassung der bisherigen Resultate (unverändert gegenüber 2017)

Zwischen 2012 und 2017 hat sich die mikro-wirtschaftliche Entwicklung in den Stromdörfern trotz einer landesweit rasanten Verschlechterung der Wirtschaftslage (92 Prozent der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze bzw. mit weniger als 2 Dollar pro Tag) spürbar verbessert. Als Beispiel soll die Entwicklung bei den so genannten Epi-Bars (gemischte Handlungen mit Getränkeausschank) und Gargotes (einfache Restaurants) dienen.
Sahasifotra 2012: je 1, 2016: 3 Epi-Bars, 2 Garg.;
Amb.Be 2012: 4 Epi-Bar, 1 Gargote, 2016 10 Epi-Bars, 3 Garg.;
Amb.Kely 2012 5 Epi-Bars, 1 Garg., 2016 9 Epi-Bars, 5 Garg.;
Ivovona 2012 2 Epi-Bars, 1 Garg, 2016 3 Epi-Bars, 1 Garg.
Die Zunahme dieser Detailhändler bedeutet, dass im Gegensatz zum landläufigen Trend in den Stromdörfern eine bessere Situation vorherrscht.
In den 4 Dörfern sind am Ende des Berichtsjahres insgesamt ein Dutzend Frauen und Männer als Dorfelektriker im Umfang einer Halbtagesstelle beschäftigt. Ihre Saläre werden durch die Stromabonnenten bezahlt.

Aktivitäten in der Schweiz

Wie üblich konzentrierten sich im Berichtsjahr die Vereinsaktivitäten auf eine Spendensammlung (im Herbst) sowie auf einzelne Eingaben an kleinere und mittelgroße Stiftungen. Es wird auf die Rechnung verwiesen.

Zum Gedenken

Das lokale Senior-Team beklagt den Tod zweier Mitglieder, welche die Projekte von Mad’Eole von Anfang an mitgeprägt und wesentlich zu deren Realisierung beigetragen haben.

Hary Razafindrabe, 1955*, verstarb auf einer Mission für ein Wasserpumpenprojekt an einer akuten Erkrankung. Hary hat uns insbesondere mit seiner Kompetenz für Hydroelektrizität wesentliche Beiträge geliefert und das Projekt Antsalaka mit einer Kleinwasserkraftanlage bis zur Ausführungsreife vorangebracht (das Projekt ist in der Warteschlaufe). Der in den 80er und 90er Jahren an der ETH in Lausanne zum Wasserkraftspezialisten ausgebildete und dort auch doktorierende Hary Razafindrabe war für das Mad’Eole aber nicht nur ein hochkompetenter Fachmann sondern auch ein liebenswerter, stets loyaler Kollege und Freund.

Emile Randrianarisoa, 1954*, verstarb im Januar 2019 nach einem Arbeitsunfall vor seinem Haus in Antsiranana. Emile wurde wie Hary und die anderen Seniors an der ETH Lausanne ausgebildet. Er war ausgebildeter Elektro- und Maschinen-Ingenieur und doktorierte ebenfalls der ETH in Lausanne. Seine genialen Fähigkeiten als Tüftler und Apparate-Flüsterer werden Mad’Eole für immer fehlen. Außerdem hat uns mit Emile ein ganz persönlicher Freund verlassen, den wir – wie Hary – in einem ehrenden Andenken in Erinnerung halten werden.

 

DSCN0619

Links Emile †, rechts Hary †

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Olten, Oktober 2019. Stefan Frey